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Re: eingekeilt beim Ausparken
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Es ist immer ein bisschen schwierig, das in Worten zu beschreiben, noch dazu kommt es hier sehr auf Details an. Ich möchte auch gleich darauf hinweisen: Wenn es wirklich genau wie in dieser Zeichnung war, kommst du spätestens nach dem Ausparken am schwarzen Auto sowieso nicht mehr vorbei.
>Dann konnte ich nicht mehr weiter.
Du hättest dort früher wenigstens leicht einschlagen müssen, d.h. du bist zu weit geradeaus zurückgefahren. In der Fahrschule geht das alles viel leichter, weil man nie in wirklich knappen Lücken parkt ...
Das Ziel ist, auf der Innenseite der Kurve (hier links) so knapp wie möglich an der Ecke vorbeizufahren und dann so stark einzuschlagen, wie es das Auto rechts zulässt. Im einfachsten Fall ist dort nur ein flacher Bordstein oder eine andere befahrbare Fläche. Dann kann man noch ein bisschen "schummeln". Wenn dort Hindernisse stehen (Poller, hoher Bordstein, ...), muss man ein bisschen mehr aufpassen. Diese Stelle kann man aber hervorragend im linken Außenspiegel beobachten. Das linke Hinterrad muss dort ganz knapp vorbeifahren. Dabei unbedingt auch regelmäßig die Abstände auf allen anderen Seiten des Autos kontrollieren! Das vergisst man leicht, wenn man sich zu sehr auf so etwas konzentriert.
Wenn es dann immer noch nicht reicht, kann man vor dem eigentlichen Ausparken noch etwas nach links versetzen, d.h. in S-Kurven rückwärts und vorwärts fahren, bis links kein Platz mehr ist. Auch das verschafft ein paar weitere Zentimeter.
Zuletzt geht es noch darum, den Platz hinter dem Auto und den Abstand rechts vorne korrekt einzuschätzen. Insbesondere mit wenig Erfahrung ist es absolut legitim, im Zweifelsfall auszusteigen und persönlich nachzusehen, wie viel Platz noch ist. Wenn die Situation so knapp wie in der Zeichnung ist, geht es um Zentimeter. Die nette Regel aus der Fahrschule, nach der man zu allen Hindernissen 30 cm Abstand halten soll, funktioniert hier nicht.
Irgendwann sollte man mal wissen, wie lang und breit das eigene Auto ist, aber dieses Wissen fällt nicht vom Himmel. Bis man die nötige Erfahrung hat, muss man eben gelegentlich persönlich nachschauen.
>Bin immer wieder in die Parklücke reingefahren und wurde hysterisch weil die Besucher des Cafes angefangen haben zu rufen und zu johlen...
Ja, der übliche Kindergarten. Aber auch ohne Publikum kann so eine Situation mächtig stressig sein. Sobald du bemerkst, dass der letzte Zug (rückwärts - vorwärts) die Situation nicht verbessert hat, solltest du deshalb nicht immer weiter hin- und herfahren, sondern dir zuerst einen Moment Zeit nehmen und ganz ruhig überlegen, welches Ziel der nächste Zug haben soll. Dann mit einem klaren Handlungsvorsatz (z.B. "früher einschlagen") den nächsten Versuch unternehmen und danach wieder beobachten und überlegen.
>Alle sind sie dann aufgestanden manche haben versucht zu helfen, manche haben nur gelacht und applaudiert..
Wenn jemand seine Hilfe anbietet, könnte man den z.B. darum bitten, den Abstand rechts vorne oder hinter dem Auto zu beobachten. Also genau das, zu dem ich dir oben empfohlen habe, auszusteigen und selbst nachzusehen. Das ist meist produktiver als Ratschläge zu Lenkbewegungen.
>ich glaube ich habe ein Trauma jetzt. Alles war so peinlich, so peinlich.
Peinlich sind allerhöchstens die Experten, die in solchen Situationen applaudieren. Nicht dass ich manchmal nicht auch den Kopf über die Fahrkünste mancher Leute schütteln würde, aber das muss man doch nicht öffentlich zur Schau stellen.
Sofern das Auto aktuell nicht mehr in der Parklücke steht, könnte man als Ergebnis übrigens noch festhalten, dass du es am Ende geschafft hast. Das solltest du nicht vergessen.