Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?

  • Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
     Sam781
      schrieb am Sonntag, 10. Juli 2011
    Hallo alle miteinander,

    meine Frau macht zur Zeit Ihren Führerschein (Theo schon bestanden). Wir sind im Vorfeld mit unserem Fahrzeug (Benziner) mehrfach für einige Stunden auf den Verkehrsübungsplatz und sie kann schon recht ordentlich anfahren und auch schon am Berg mit Handbremse anfahren (klappt noch nicht immer, aber immerhin). Das Anfahren klappt schon relativ reibungsfrei (trotz das es ein Benziner ist). Erklärt habe ich ihr das Anfahren so, wie ich (und alle anderen die ich gefragt habe) es gelernt haben:

    1. Kupplung treten
    2. 1. Gang einlegen
    3. Kupplung kommen lassen und am bzw. kurz vor dem Schleifpunkt leicht Gas geben
    4. Kupplung mit Gefühl ganz kommen lassen (vollständig einkuppeln) und parallel dazu etwas mehr Gas geben

    Nach etwas Übungszeit klappte das wie gesagt schon wirklich gut, so das sie ihrer Fahrlehrerin sagte, dass sie eigentlich bereits anfahren und schalten (bis 3. Gang bei ca. 40-45km/h geübt) kann und nicht ganz von Null beginnen muss.

    Nun hatte Sie gestern ihre erste Fahrstunde und mir haben sich ehrlich gesagt die Nackenhaare gesträubt, als sie mir danach berichtete, dass Ihre Fahrlehrerin meinte, sie würde ganz falsch anfahren und ihr erklärte folgendermaßen "richtig" anzufahren:

    1. Kupplung UND Bremspedal treten. Immer, nicht nur am Berg, sondern z.B. auch an völlig Ebenen Straßen im dichten Stadtverkehr und an Ampeln.
    2. Kupplung (mit getretenem Bremspedal) bis zum Schleifpunkt kommen lassen
    3. Von der Bremse gehen
    4. KEIN GAS GEBEN
    5. 1-2-3 im Geiste zählen (Sekunden?) und dabei die Kupplung (ohne Gas) langsam ganz kommen lassen
    6. Erst wenn ganz eingekuppelt wurde Gas geben
    7. Dann in den 2. Gang schalten
    (Übrigens: Ich kenne es so, dass man beim Schalten in den 2. Gang auch etwas Gas gibt, damit der Wagen nicht ruckelt. Das durfte sie auch nicht machen...)

    Da sie es aber schon ganz anders gelernt (und auch schon ein wenig verinnerlicht) hat, ist der Wagen oft abgesoffen. Klar, wäre mir wahrscheinlich bei der Fahrweise auch passiert... ;-) Meine persönliche Meinung: Wer so anfährt, kann kein Auto fahren...

    Dazu kamen demotivierende Sprüche wie: "Ich dachte du kannst schon fahren, aber du kannst ja noch GAR NICHTS!" oder "Nach dir brauch ich erstmal eine Pause um etwas runterzukommen...". Am Schluss sagte sie dann noch, dass es für die 1. Fahrstunde eigentlich ganz gut war, aber sie ja dachte, dass sie schon fahren kann. Aber sie könne eben noch nicht Auto fahren. :-|

    Ich dachte mich trifft der Schlag...Also wir haben uns nun schon entschlossen die Fahrschule zu wechseln, aber ich musste jetzt einfach mal hier nachfragen, ob das sonst irgendwo noch so gelehrt wird!? Ich meine, ist es nicht so, dass wenn man z.B. am Schleifpunkt 1-2-3 zählt, die Kupplung viel stärker beansprucht wird? Da kann man doch gleich nach 10000km ne Neue einbauen... ;-) Mal abgesehen davon, braucht man so doch auch ewig um anzufahren!?

    Anfahren mit Handbremse wird da übrigens gar nicht mehr gelehrt, da es in der Prüfung nicht mehr abgefragt wird. Gut, scheinen wohl tatsächlich manche so zu machen, aber ich finde es trotzdem sehr wichtig, dass zu können auch wenn der tolle Fahrschul-Wagen einen Berganfahrassistent hat...

    Entschuldigt bitte meinen halben Roman...ich musste mir etwas Luft verschaffen. ;-)
    Ich würde mich über Rückmeldungen von euch sehr freuen, da mich das Ganze nun natürlich doch ziemlich beschäftigt. Hat jemand schon einmal gehört, dass man so anfahren soll?

    Viele Grüße und schon einmal Danke! :)
    Sam
  • Thema
    Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      kk145
      schrieb am Sonntag, 10. Juli 2011
    Text
    Das von dir beschriebene Verfahren funktioniert - aber das war dir ja schon klar. Daher nur als Bestätigung: Auch ich fahre (meistens) so an.

    Trotzdem ist die FLin nicht im Unrecht.

    >1. Kupplung UND Bremspedal treten. Immer, nicht nur am Berg, sondern z.B. auch an völlig Ebenen Straßen im dichten Stadtverkehr und an Ampeln.

    Ja, unbedingt. Erstens weißt du nicht, ob es wirklich eben ist, und ein Fahranfänger bemerkt das auch nicht sofort. Zweitens soll der nachfolgende Verkehr durch die Bremslichter auf das stehende Fahrzeug aufmerksam gemacht werden.


    >2. Kupplung (mit getretenem Bremspedal) bis zum Schleifpunkt kommen lassen
    >3. Von der Bremse gehen

    Verhindert, dass das Fahrzeug an einer leichten Steigung zurückrollt.


    >4. KEIN GAS GEBEN
    >5. 1-2-3 im Geiste zählen (Sekunden?) und dabei die Kupplung (ohne Gas) langsam ganz kommen lassen

    Macht man mit Anfängern so, um ein besseres Gefühl für den Schleifpunkt zu bekommen. (Nicht nur) Anfänger neigen dazu, das unsaubere Treffen des Schleifpunkts durch etwas mehr Gas auszugleichen. Später wird man dann so anfahren, wie du es beschreibst. Es gibt auch FL, die das von Beginn an so machen lassen.


    >6. Erst wenn ganz eingekuppelt wurde Gas geben
    >7. Dann in den 2. Gang schalten
    >(Übrigens: Ich kenne es so, dass man beim Schalten in den 2. Gang auch etwas Gas gibt, damit der Wagen nicht ruckelt. Das durfte sie auch nicht machen...)

    Gleicher Grund wie oben: Der feinfühlige Umgang mit der Kupplung soll erlernt werden.


    >Da sie es aber schon ganz anders gelernt (und auch schon ein wenig verinnerlicht) hat, ist der Wagen oft abgesoffen. Klar, wäre mir wahrscheinlich bei der Fahrweise auch passiert... ;-) Meine persönliche Meinung: Wer so anfährt, kann kein Auto fahren...

    Deine Frau kann nicht Auto fahren - nur zur Erinnerung.


    >Dazu kamen demotivierende Sprüche wie: "Ich dachte du kannst schon fahren, aber du kannst ja noch GAR NICHTS!" oder "Nach dir brauch ich erstmal eine Pause um etwas runterzukommen...". Am Schluss sagte sie dann noch, dass es für die 1. Fahrstunde eigentlich ganz gut war, aber sie ja dachte, dass sie schon fahren kann. Aber sie könne eben noch nicht Auto fahren. :-|

    Das ist immer wieder das Problem, wenn der Fahrschüler vor der ersten Fahrstunde schon auf dem Übungsplatz war. Erwartungshaltung, falsche Angewohnheiten, ...


    >Ich dachte mich trifft der Schlag...Also wir haben uns nun schon entschlossen die Fahrschule zu wechseln, aber ich musste jetzt einfach mal hier nachfragen, ob das sonst irgendwo noch so gelehrt wird!?

    Es wird. Und ich finde es nicht falsch, einen Fahrschüler in der ersten Stunde darauf hinzuweisen, dass er noch nicht fahren kann - vor allem bei einsetzendem Verlust der Bodenhaftung.


    >Ich meine, ist es nicht so, dass wenn man z.B. am Schleifpunkt 1-2-3 zählt, die Kupplung viel stärker beansprucht wird?

    Nein, wenn die Abstimmung nicht sauber passt (und das ist nach ein paar Stunden Übungsplatz fast unmöglich), wird die Kupplung bei deinem Verfahren mehr belastet. Für Belastungen nach Art der 1-2-3-Methode ist die Kupplung außerdem konstruiert.


    >Mal abgesehen davon, braucht man so doch auch ewig um anzufahren!?

    Deshalb ist das eine Methode für den Anfang. Schnell sein ist zu Beginn der Ausbildung nachrangig.


    >Anfahren mit Handbremse wird da übrigens gar nicht mehr gelehrt, da es in der Prüfung nicht mehr abgefragt wird. Gut, scheinen wohl tatsächlich manche so zu machen, aber ich finde es trotzdem sehr wichtig, dass zu können auch wenn der tolle Fahrschul-Wagen einen Berganfahrassistent hat...

    Da bin ich zu 100 % bei dir. Auch wenn die Grundfahraufgabe vor Jahren gestrichen wurde, halte ich das trotzdem noch für eine wichtige Technik.

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      Sam781
      schrieb am Sonntag, 10. Juli 2011
    Text
    Erstmal Danke für deine Antwort. Dennoch bin ich der Meinung, dass die FLin z.B. nicht beim ersten Anfahren in der FS direkt "KEIN GAS!" dazwischenrufen muss. Man kann doch ein bischen individueller auf die Schüler eingehen, gerade wenn sie schon einigermaßen anfahren können...und erstmal sehen wie sie sich tatsächlich machen.

    > Es gibt auch FL, die das von Beginn an so machen lassen.

    Was spricht dann dagegen, die Schülerin es dann eben auch so zumindest versuchen zu lassen, wenn sie es so schon kann?

    >Deine Frau kann nicht Auto fahren - nur zur Erinnerung.

    Ja, aber das Anfahren kann sie ja schon recht ordentlich und wenn man das schon einigermaßen sicher kann, ist es doch eine Grundlage auf der man aufbauen kann!? Das sie noch nicht "Auto fahren" kann, habe ich natürlich nicht vergessen und auch nichts Gegenteiliges behauptet. ;-) Man kann von niemanden nach ein ca. 10 Stunden auf dem Verkehrsübungsplatz behaupten, dass er Auto fahren kann. Selbst wenn man den Führerschein hat: Danach ist sie auch erstmal noch Anfängerin...nicht umsonst besteht die Probezeit für 2 Jahre. Auch wenn man den Führerschein schon hat, heißt es danach doch üben, üben und nochmals üben.

    Dennoch finde ich, dass man auf die vorhandenen Kenntnisse aufbauen kann und nicht direkt für falsch erklären muss...

    >Das ist immer wieder das Problem, wenn der Fahrschüler vor der ersten Fahrstunde schon auf dem Übungsplatz war. Erwartungshaltung, falsche Angewohnheiten, ...

    Wieso ist das ein Problem? Und wieso falsche Angewohnheiten?
    Groß eine Erwartungshaltung war ja auch nicht unbedingt unsererseits gegeben. Nur wenn die Schülerin schon ganz ordentlich anfahren kann, dann muss man doch nicht alles revidieren und stur seine Lehrmethode durchziehen und unbedingt bei Null anfangen, obwohl die Schülerin damit erstmal wieder völlig irritiert wird?

    >Es wird. Und ich finde es nicht falsch, einen Fahrschüler in der ersten Stunde darauf hinzuweisen, dass er noch nicht fahren kann - vor allem bei einsetzendem Verlust der Bodenhaftung.

    Wieso Verlust der Bodenhaftung? Sie hat ja nicht behauptet, dass sie schon Auto fahren kann und nichts mehr lernen muss. Nur wenn man zu hören bekommt, dass man noch gar nichts kann, dann ist das doch sehr demotivierend finde ich. Gerade dann, wenn man weiss, dass man es doch eigentlich kann, nur eben nicht so...

    >Deshalb ist das eine Methode für den Anfang. Schnell sein ist zu Beginn der Ausbildung nachrangig.

    Gut, da hast du natürlich Recht! :)

    >Da bin ich zu 100 % bei dir. Auch wenn die Grundfahraufgabe vor Jahren gestrichen wurde, halte ich das trotzdem noch für eine wichtige Technik.

    Ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht wieso das gestrichen wurde...Auch wenn man z.B. im Flachland wohnt: Da gibt es auch Parkhausauffahrten, etc. an denen Auffahrunfälle schnell passieren können. ;-) Und die meisten Fahranfänger werden wohl zunächst ein Auto ohne Anfahrassistent bewegen müssen. Nun ja, es ist, wie es ist.

    Grüße,
    Sam

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  • Thema
    Re: Re: Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      kk145
      schrieb am Montag, 11. Juli 2011
    Text
    >Dennoch bin ich der Meinung, dass die FLin z.B. nicht beim ersten Anfahren in der FS direkt "KEIN GAS!" dazwischenrufen muss.

    Bei Korrekturen in "Echtzeit" bleibt Bitte und Danke manchmal auf der Strecke. Das solltet ihr nicht mit Unhöflichkeit verwechseln, bitte :)


    >Man kann doch ein bischen individueller auf die Schüler eingehen, gerade wenn sie schon einigermaßen anfahren können...und erstmal sehen wie sie sich tatsächlich machen.

    Als Faustregel sagt man, dass es dreimal so lange dauert ein Verhalten abzulegen, wie es gedauert hat, das Verhalten zu erlernen. Nach diesem Grundsatz würde also jeder Versuch deiner Frau, der nicht ins Konzept der FLin passt, anschließend drei Versuche nach der Methode der FLin erfordern. Deshalb ist "mal machen lassen" für manche Dinge ungeeignet.


    >> Es gibt auch FL, die das von Beginn an so machen lassen.
    >
    >Was spricht dann dagegen, die Schülerin es dann eben auch so zumindest versuchen zu lassen, wenn sie es so schon kann?

    Das habe ich oben begründet. Es geht um den methodischen Aufbau des Unterrichts.


    >Dennoch finde ich, dass man auf die vorhandenen Kenntnisse aufbauen kann und nicht direkt für falsch erklären muss...

    Die FLin deiner Frau bildet (wenn sie ihren Job ernst nimmt) nach einem Konzept aus. Das ist nicht völlig unflexibel, trotzdem kann man gerade bei den Grundlagen nicht alles beliebig umgestalten.

    Du tust deiner Frau mir deiner Sichtweise übrigens keinen Gefallen. Für den Moment wäre es für sie deutlich einfacher, wenn ihr nach dem Grundsatz vorgeht: Die FLin hat Recht! Ansonsten muss sie doch bei jeder Anweisung abwägen, ob sie jetzt lieber dir glaubt oder dem FL. Nebenbei soll sie auch noch Auto fahren ...


    >>Das ist immer wieder das Problem, wenn der Fahrschüler vor der ersten Fahrstunde schon auf dem Übungsplatz war. Erwartungshaltung, falsche Angewohnheiten, ...
    >
    >Wieso ist das ein Problem? Und wieso falsche Angewohnheiten?

    Ich war nicht dabei, ich weiß nicht, was deine Frau kann. Daher kann ich nicht garantieren, dass es auf euren Einzelfall zutrifft. Insgesamt behindern aber genau solche Situationen oft den Lernfortschritt von Schülern, die vor der ersten Fahrstunde auf dem Übungsplatz waren.

    "Falsch" ist dann eher subjektiv zu verstehen - falsch ist, was der FL nicht will, s.o.


    >Groß eine Erwartungshaltung war ja auch nicht unbedingt unsererseits gegeben. Nur wenn die Schülerin schon ganz ordentlich anfahren kann, dann muss man doch nicht alles revidieren und stur seine Lehrmethode durchziehen und unbedingt bei Null anfangen, obwohl die Schülerin damit erstmal wieder völlig irritiert wird?

    Da lese ich schon recht klare Erwartungen. Insbesondere die Möglichkeit, bei Null anzufangen und dann sehr schnell voranzuschreiten, scheint ihr auszuschließen.


    >>Es wird. Und ich finde es nicht falsch, einen Fahrschüler in der ersten Stunde darauf hinzuweisen, dass er noch nicht fahren kann - vor allem bei einsetzendem Verlust der Bodenhaftung.
    >
    >Wieso Verlust der Bodenhaftung? Sie hat ja nicht behauptet, dass sie schon Auto fahren kann und nichts mehr lernen muss. Nur wenn man zu hören bekommt, dass man noch gar nichts kann, dann ist das doch sehr demotivierend finde ich. Gerade dann, wenn man weiss, dass man es doch eigentlich kann, nur eben nicht so...

    Auch hier: Spekulation meinerseits ohne Garantie für den Einzelfall. Wenn ich das bei zehn Leuten in eurer Situation behaupte, werde ich mindestens 8 Mal richtig liegen.


    Noch zum Anfahren an der Steigung:

    >Ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht wieso das gestrichen wurde...

    Großer Irrtum: Gestrichen wurde das nur aus dem Katalog der Grundfahraufgaben. Die Fähigkeit wird also nicht mehr nach der Art "Fahren Sie mal rechts ran und dann machen wir die GFA ..." geprüft. Der Prüfling muss aber weiterhin in der Lage sein, an einer Steigung ohne wesentliches Zurückr

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  • Thema
    Re: Re: Re: Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      carllson
      schrieb am Montag, 11. Juli 2011
    Text
    Warum denken alle, die vor 10 oder 20 Jahren den Führerschein gemacht haben, dass sie Fahrlehrer wären???
    Ja, der Führerschein ist heutzutage teuer... Aber es hat schon seine Berechtigung, dass die Ausbildung der Fahrlehrer heutzutage 11 Monate dauert... Sie lernen dort auch Technik und Pädagogik usw. Und nicht jeder Fahrlehrer ist ein Abzocker oder ähnliches, sondern heutzutage sind die meisten Spezialisten auf der Straße... Wann verschwinden diese Vorurteile bloss aus den Köpfen??? Aber schön dass du zumindest vorher nachfragst, und nicht gleich auf die Fahrlehrerin verbal eindrischst...Das mit dem Fahrschulwechsel würde ich mir auch nochmal überlegen...

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  • Thema
    Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      Manne
      schrieb am Montag, 11. Juli 2011
    Text
    >Hallo alle miteinander,
    >
    >meine Frau macht zur Zeit Ihren Führerschein. Wir sind im Vorfeld mit unserem Fahrzeug (Benziner) mehrfach für einige Stunden auf den Verkehrsübungsplatz und sie kann schon recht ordentlich anfahren und auch schon am Berg mit Handbremse anfahren (klappt noch nicht immer, aber immerhin).
    >Sam
    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Hallo Sam,
    nicht alle Fahrlehrer waren früher bei Deinem Fahrlehrer und haben es alle so gelernt wie Du.
    Mit ein wenig Toleranz sind mehrere Methoden richtig.
    Am schwierigsten haben es die Frauen, wo der Mann oder Vater reinredet.
    Ich habe mit meinem Zahnarzt eine Verabredung: er gibt keine Fahrausbildung und ich ziehe keinem die Zähne.
    Auch wenn du es anders gelernt hast oder die bessere Methode gefunden hast um von der Ampel als erster zu starten. Die Fahrlehrerin hat ein anderes Ziel, nämlich die Frau durch die Prüfung zu bringen ohne beim Anfahren das Auto abzuwürgen. Das macht nämlich die Prüflinge nur noch nervöser. Nicht nur Benziner und Diesel fahren sich unterschiedlich an, sondern auch verschiedene Typen.
    Also, rede der Fahrlehrerin nicht rein in ihren Beruf und unterlasse deine "Ausbildung".
    Gruß Manne

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  • Thema
    Re: Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      Peg
      schrieb am Dienstag, 12. Juli 2011
    Text
    So gaaanz schlimm empfinde ich zusätzliche Besuche auf dem VÜP gar nicht.
    Nur sollte der Fahrschüler dafür schon eine gewisse Erfahrung mitbringen.
    Wenn er dort das vertieft, was ihm der FL vermittelte, haben sie durchaus ihre Darseinsberechtigung.
    Aber das erfordert von Begleiter ein Zurücknehmen, der besonderen Art.

    Förderlich wäre es zB, wenn du @Sam mal eine Fahrstunde begleitet hättest und die Anweisung tatsächlich aus erster Hand (aus erstem Ohr) mitbekommen hättest. Du wirst dich wundern, was sich sonst noch alles tat und tut ....
    Wichtig dabei: Aufnehmen, aber dem FL nie in seiner Ausbildung widersprechen. In der Regel weiß er sehr genau, was er (warum und in welcher Reihenfolge) vermittelt. ;o)

    Auch ein fahrschulgerechtes Verhalten von dir, während der Ausbildung deiner Frau, können ihr eine Menge geben.
    "Einfach" bewusst blinken, die Blicke intensiv in Spiegel und über die Schulter, die Bremsbereitschaft ZEIGEN, keine "Linien kratzen" usw ...

    Du siehst, @Sam, du musst nicht tatenlos bleiben und kannst und darfst den Weg deiner Frau zum Führerschein durchaus unterstützen.
    Nur soll die Basis dafür einfach das sein, was der FL vermittelte.
    Alles andere irritiert und verunsichert den Fahrschüler nur unnötig.

    Wie weit sich uU das "ausgeleierte" Verhalten des "alten Hasen" im Straßenverkehr, von dem des Prüflings unterscheidet (unterscheiden muss!!), merkte ich an mir, als ich -nach 25 Jahren des Besitzes der Klasse B (Klasse 3)- auf den Motorradführerschein erweiterte.

    Viel Spaß, euch beiden.

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Wird das Anfahren irgendwo so gelehrt?
    Autor
      Fahrlehrer Klaus
      schrieb am Sonntag, 24. Juli 2011
    Text
    >Hallo alle miteinander,
    >
    >meine Frau macht zur Zeit Ihren Führerschein (Theo schon bestanden).

    Es gibt Frauen und auch Männer, die haben den Führerschein, fahren später aber kein Auto. Die Ursache sind vielfach Beifahrer die sich ständig einmischen weil sie helfen wollen. So wie du deiner Frau helfen willst, möglichst schnell und in einer Weise, die die Haushaltskasse schont, zum Führerschein zu kommen ist mit Sicherheit Kontraproduktiv.
    Als Fahrlehrer kenne ich mindestens vier oder fünf Methoden wie man gut anfährt. Lernen ist ein Prozess vom leichten zum schwereren, vom einfachen zum komplizierten. Die Fahrlehrerin kann ich nicht einschätzen. Ihre Lehrmethode ist schon richtig, obwohl ich es selbst etwas anders erkläre. Ihre Äußerungen sicher nicht, so sollte man sich nicht gehen lassen. Auch wenn es schwerfällt, bei Schülern, die "Vorgebildet" sind.
    Das Vertrauen zueinander ist Dank deiner Hilfe wohl schon den Berg runter. Ein Wechsel der Fahrschule kostet aber immer den Schüler Geld. Gute Fahrlehrer schädigt man kaum, die haben ausreichend Schüler.
    Mein Vorschlag, deine Frau sollte mit ihrer Fahrlehrerin sprechen und einfach versuchen es so zu machen wie diese es sagt und zuhause wird keine zweite Ausbildung gemacht, das bekommt der Haushaltskasse am besten.

    Klaus

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