Verzweiflung macht sich breit

  • Verzweiflung macht sich breit
     Latti
      schrieb am Dienstag, 2. Juni 2020
    Hallo Zusammen,

    habe immer mal mitgelesen und jetzt schreibe ich selbst.

    Ich bin w und 32 Jahre alt. Werde in der kommenden Woche 33 Jahre. Bedingt durch einen Unfall (war 18 Jahre und Beifahrer) habe ich tierische Angst vorm Autofahren gehabt. Ich habe es nie probiert. Es war eine richtige Phobie. Ende letzten Jahres 2019 habe ich all meinen Mut zusammengepackt und habe mich in der Fahrschule angemeldet. Theorie habe ich Anfang des Jahres 2020 bestanden.
    Dann kam das Härteste für mich, die Praxis...die Inhaberin der Fahrschule, die ich für sehr kompetent halte, hat sich mir angenommen und mir gesagt, wir schaffen das. Ich war hochmotiviert und so gings los. Natürlich am Anfang hoch überfordert aber habe mir immer gut zu geredet, du schaffst, das wird schon. Bedingt durch einen sehr stressigen und anspruchsvollen Job kam ich kaum mehr als 1 mal die Woche zum fahren. Dann war die FL ein Monat im Urlaub, dann wieder paar Stündchen gefahren und dann kam Corona. :(
    Eigentlich wäre ich im Mai/Juni für 3 Wochen im Urlaub in dem USA gewesen. Da dies aber nicht ging, hatte meine FL die Idee intensiv in meinen Urlaub zu fahre und auf die Prüfung zuzusteuern. Ich willigte ein und freute mich, dass der Urlaub doch noch für was gut ist. Als es dann letzte Woche losging, hatte ich schon 27 Fahrstunden auf dem Buckel aber war noch sehr positiv. Meine FL teilte mir, dass durch Corona Prüfungen sehr früh angemeldet werden müssen und diese auch kurzfristig wieder abgesagt werden können. Der angepeilte Termin am 12.06. Wurde abgesagt. Das wäre mein letzter Urlaubstag gewesen. Der neue ist am 17.06.
    Tja letzte Woche musste ich dann feststellen, dass sich überhaupt keine Erfolge einstellen wollen. Nach jeder Fahrstunde fühl ich mich dermaßen mies und bin so angespannt, dass gar nichts mehr klappt. Bin mit dem Stadtverkehr überfordert und dieser Automatismus der sich einstellen soll, kommt einfach nicht. Diese 1000 Dinge gleichzeitig zu machen, lenken, schalten, Gangwahl, Verkehrsbeobachtung etc. Überforderden mich dann total und nichts will klappen. Ständig spreche ich mir vor, Du hast es schon so weit geschafft, du wirst es schaffen aber es bringt nichts. Ich gehe vorher alles durch, immer und immer wieder. Ich weiß auch alles aber ich kann es einfach nicht unsetzen. Mittlerweile sind 38 Fahrstunden vorbei und ich kann gefühlt nichts. Es fühlt sich so mies an. Ich war eben richtig am heulen, weil mich das ganze so unter Druck setzt.
    Wann kommt endlich dieser Automatismus? Ich bin kein Mensch, der aufgibt und ich will es unbedingt schaffen. Aber zur Zeit sehe ich schwarz. Auch wenn meine FL mich nicht anmeckert oder anbrüllt, ich merke, dass auch Sie verzweifelt und sich fragt, warum ich schlechter statt besser werde. Es ist so deprimierend. So einen miesen Urlaub hatte ich noch nie.
    Wenn ich die Prüfung am 17.06. nicht antrete, wird der nächste Termin mega spät sein bedingt durch Corona. Wieviel Fahrstunden soll ich dann noch nehmen? Das ist ja ein Fass ohne Boden.

    Sorry für den langen Text aber ich bin so frustriert und mir grault es schon vor morgen...
  • Thema
    Re: Verzweiflung macht sich breit
    Autor
      RiNa
      schrieb am Dienstag, 2. Juni 2020
    Text
    Wieviel Fahrstunden soll ich dann noch nehmen? Das ist ja ein Fass ohne Boden.
    >

    Hallöchen,

    auch wieder so ein Problem , dass eigentlich das Geld das ist, was einen ärgert.

    ein Führerschein kostet viel Geld. dessen muss man sich vorher im Klaren sein.

    Wieviel es wird, weiß vorher niemand, weil nun mal jeder Mensch anders ist.
    Und wenn ich merke, dass ich Probleme beim Lernen habe, weiß ich auch, dass es eben ein wenig mehr kosten wird. aber das Endergebnis ist ja das wichtigste. und das möchtest du jetzt auch erreichen. also Zähne zusammen beißen, Kohle besorgen und entspannt üben, ohne den Druck des Geldes.

    Konzentriere dich während der Fahrstunde auf deine Arbeit, auf das, was du genau jetzt machen möchtest, kommentiere deine Handlungen und höre auf, ans Geld , die Prüfung, die Zeit und Corona zu denken.
    Vielleicht machst mit deiner Lehrerin mal einen Schritt zurück , ihr fahrt nochmal in ruhigere Gegenden, wo du in Ruhe das Abbiegen und die Handlungsabläufe üben kannst. Rede mit ihr, was dir Mühe macht und was du evt nochmal speziell üben magst.

    Manchmal tut auch ein Fahrlehrerwechsel gut. man hat sich manchmal einfach zu sehr miteinander fest gefahren und ein anderer Lehrer hat mal wieder einen anderen Blickwinkel und neue Ideen.

    Stecke dir kleine Ziele und nicht gleich alles auf einmal wollen.

    Und wenn du später die Prüfung ansteuerst, dann ist es halt so. warum lässt man sich so wegen eines blöden Termines stressen? Wenn ich noch üben muss, dann soll es so sein. Es wird immer wieder Prüftermine geben.

    Viel Erfolg!
    LG Karina




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  • Thema
    Re: Re: Verzweiflung macht sich breit
    Autor
      Latti
      schrieb am Dienstag, 2. Juni 2020
    Text
    >Wieviel Fahrstunden soll ich dann noch nehmen? Das ist ja ein Fass ohne Boden.
    >>
    >
    >Hallöchen,
    >
    >auch wieder so ein Problem , dass eigentlich das Geld das ist, was einen ärgert.
    >
    >ein Führerschein kostet viel Geld. dessen muss man sich vorher im Klaren sein.
    >
    >Wieviel es wird, weiß vorher niemand, weil nun mal jeder Mensch anders ist.
    >Und wenn ich merke, dass ich Probleme beim Lernen habe, weiß ich auch, dass es eben ein wenig mehr kosten wird. aber das Endergebnis ist ja das wichtigste. und das möchtest du jetzt auch erreichen. also Zähne zusammen beißen, Kohle besorgen und entspannt üben, ohne den Druck des Geldes.
    >
    >Konzentriere dich während der Fahrstunde auf deine Arbeit, auf das, was du genau jetzt machen möchtest, kommentiere deine Handlungen und höre auf, ans Geld , die Prüfung, die Zeit und Corona zu denken.
    >Vielleicht machst mit deiner Lehrerin mal einen Schritt zurück , ihr fahrt nochmal in ruhigere Gegenden, wo du in Ruhe das Abbiegen und die Handlungsabläufe üben kannst. Rede mit ihr, was dir Mühe macht und was du evt nochmal speziell üben magst.
    >
    >Manchmal tut auch ein Fahrlehrerwechsel gut. man hat sich manchmal einfach zu sehr miteinander fest gefahren und ein anderer Lehrer hat mal wieder einen anderen Blickwinkel und neue Ideen.
    >
    >Stecke dir kleine Ziele und nicht gleich alles auf einmal wollen.
    >
    >Und wenn du später die Prüfung ansteuerst, dann ist es halt so. warum lässt man sich so wegen eines blöden Termines stressen? Wenn ich noch üben muss, dann soll es so sein. Es wird immer wieder Prüftermine geben.
    >
    >Viel Erfolg!
    >LG Karina
    >
    >
    >Liebe Karina,

    Vielen Dank, dass Du dir die Zeit für deine Antwort genommen hast.

    Vlt hast du mich falsch verstanden, Geld spielt bei mir keine Rolle. Ich stehe beruflich gut da und finanziere meinen FS selbst. :)

    Es geht eher um den Anspruch an mich selbst. Das Gefühl nichts zu taugen alles falsch zu machen. Keine Fortschritte zu machen und dadurch zu blockieren und wieder in der Angst zu verfallen.

    Habe eben meiner FL mitgeteilt, den Termin abzusagen und hab ihr gesagt, ich brauch paar Tage Auszeit.
    Dann mache ich weiter, in meinem Tempo. Und ich muss es akzeptieren, dass ich einfach länger brauche..

    Das mit dem FL Wechsel ist eine gute Idee. Habe ich heute auch mal drüber nachgedacht.

    Vielen Dank!
    >
    >

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