Motor warm laufen lassen oder lieber mit beschlagenen ...

  • Motor warm laufen lassen oder lieber mit beschlagenen Scheiben fahren?
     Roland Heinbach
      schrieb am Dienstag, 27. Februar 2018
    Guten Abend zusammen,

    heute hat mir ein Kollege erzählt, dass er letzte Woche eine 10€ Verwarnung bekommen hat, weil er beim Freikratzen seinen Motor hat warmlaufen lassen. Ich bin selbst Laternenparker und gestehe, dass ich im Winter JEDEN Morgen minutenlang mit laufendem Motor auf dem Parkstreifen stehe, damit die Scheiben beschlagfrei werden. Wenn ich - so wie heute - kratzen muss, lasse ich den Motor dabei natürlich auch laufen.

    Ich habe bei Kälte jeden Morgen beschlagene Scheiben. Und wenn die Scheiben nicht schon beim Einsteigen beschlagen sind, beschlagen Sie, sobald ich ein paar hundert Meter gefahren bin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wildes Herumwischen außer Gucklöchern und einer total verschmierten Windschutzscheibe nichts bringt. Also lasse ich warmlaufen und fahre, wenn die Scheiben weitgehend frei sind. Für das Fahren mit beschlagenen Scheiben kann man meines Wissens ebenfalls verwarnt werden, oder? In jedem Fall fühle ich mich sicherer, wenn ich unterwegs den Durchblick habe. Ich wusste zwar, dass Warmlaufen lassen verboten ist, aber dass dieses "Vergehen" wirklich geahndet wird, war mir neu.

    Wie würdet Ihr euch entscheiden? Lieber ein Knöllchen fürs Warmlaufen lassen oder für Blindflug riskieren? Oder seid ihr von der "Mit-Links-wischen-mit-Rechts-schalten"-Fraktion? :-)

    Gruß
    Roland

    PS: Bitte keine Tipps für ein trockeneres Auto! (Die habe ich alle schon durch) Ich fahre ein VW-Cabrio. Da muss man wohl mit etwas Feuchtigkeit leben. ;-)
  • Thema
    Re: Motor warm laufen lassen oder lieber mit beschlagenen Scheiben fahren?
    Autor
      kk145
      schrieb am Dienstag, 27. Februar 2018
    Text
    >Lieber ein Knöllchen fürs Warmlaufen lassen oder für Blindflug riskieren?

    Sind beides 10 €, aber der Blindflug ist deutlich gefährlicher. Das ist also eine eher leichte Entscheidung ...

    Es bleibt die ungleich spannendere Frage, wie man das Verwarngeld umgeht. Im Kern sehe ich drei Möglichkeiten:

    1. Erst kratzen, dann ins Auto setzen, den Motor starten und abwarten, bis die Scheibe frei ist. Dass diese Abgasbelästigung unvermeidbar (und damit nicht mehr ordnungswidrig) ist, wird auch der letzte Ordnungshüter noch erkennen können.

    2. Mit dieser Argumentation könnte man sich natürlich fragen, ob das Laufenlassen des Motors während des Kratzens in diesem Fall überhaupt ordnungswidrig ist. Es macht ja für die "Belästigung" keinen Unterschied, ob ich nun im Auto sitze oder nicht. Will man das auf dem Rechtsweg klären, muss man leider erst einmal die Verwarnung nicht zahlen, auf den Bußgeldbescheid mit zusätzlichen Gebühren warten und kann dann erst (mit dem grob dreifachen Einsatz) sein Glück argumentativ versuchen.

    3. Eine Standheizung einbauen. Kostet ca. 1000-1500 €, spart jeden Morgen im Winter 10 Minuten und ist auch sonst wirklich komfortabel. Amortisiert sich aber niemals gegen die Knöllchen.


    >PS: Bitte keine Tipps für ein trockeneres Auto! (Die habe ich alle schon durch) Ich fahre ein VW-Cabrio. Da muss man wohl mit etwas Feuchtigkeit leben. ;-)

    Der Tipp wäre, nicht mit einem Cabrio im Winter zu fahren, zumindest nicht mit einem Textilverdeck.

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  • Thema
    Re: Re: Motor warm laufen lassen oder lieber mit beschlagenen Scheiben fahren?
    Autor
      Roland Heinbach
      schrieb am Mittwoch, 28. Februar 2018
    Text
    >1. Erst kratzen, dann ins Auto setzen, den Motor starten und abwarten, bis die Scheibe frei ist. Dass diese Abgasbelästigung unvermeidbar (und damit nicht mehr ordnungswidrig) ist, wird auch der letzte Ordnungshüter noch erkennen können.

    Der Kollege war morgens in der Früh wohl so überrumpelt, dass er gar nicht versucht hat, gegen das Knöllchen zu argumentieren. Der hat ja auch nicht sein Auto aus Spaß warmlaufen lassen. Ich würde mal behaupten, dass jede eiskalte Windschutzscheibe nach kurzer Zeit vom eigenen Atem beschlägt, wenn man bei Minusgraden direkt nach dem Kratzen losfährt. Ich glaube, ich hätte mich mit dem netten Herrn erst mal auf eine Diskussion eingelassen. :-)

    >2. Mit dieser Argumentation könnte man sich natürlich fragen, ob das Laufenlassen des Motors während des Kratzens in diesem Fall überhaupt ordnungswidrig ist. Es macht ja für die "Belästigung" keinen Unterschied, ob ich nun im Auto sitze oder nicht. Will man das auf dem Rechtsweg klären, muss man leider erst einmal die Verwarnung nicht zahlen, auf den Bußgeldbescheid mit zusätzlichen Gebühren warten und kann dann erst (mit dem grob dreifachen Einsatz) sein Glück argumentativ versuchen.

    Das werde ich dem Kollegen morgen mal vorschlagen. Evtl. hat er das Knöllchen ja noch nicht bezahlt. Generell halte ich aber gar nichts von dieser Regel. Ich verstehe ja, dass Lärm und Abgase schlecht für die Umwelt / das Umfeld sind, aber hier ist der Gesetzgeber wirklich übers Ziel hinausgeschossen.

    >3. Eine Standheizung einbauen. Kostet ca. 1000-1500 €, spart jeden Morgen im Winter 10 Minuten und ist auch sonst wirklich komfortabel. Amortisiert sich aber niemals gegen die Knöllchen.

    Das hab ich wirklich schon überlegt. Bei meinem Wagen hätte man sowas tolles sogar direkt ab Werk bekommen können, aber der Vorbesitzer war leider zu geizig - oder hatte einen Garagenplatz.

    Wobei eine Standheizung auch nicht gerade emissionsarm (im Sinne von leise) ist. Der Nachbar meiner Eltern hat so ein Ding und das röhrt doch unerwartet laut vor sich hin. (natürlich leiser als ein laufender Motor, aber das hätte ich auch nicht gerne am Schlafzimmerfenster)

    >>PS: Bitte keine Tipps für ein trockeneres Auto! (Die habe ich alle schon durch) Ich fahre ein VW-Cabrio. Da muss man wohl mit etwas Feuchtigkeit leben. ;-)
    >
    >Der Tipp wäre, nicht mit einem Cabrio im Winter zu fahren, zumindest nicht mit einem Textilverdeck.

    Ist ein VW Eos (mit Blechdeckel). Sehr schönes Auto, aber da scheint es leider mehr Aquarien als richtig trockene Autos von zu geben. Meiner hat zwar nirgendwo eine richtige Undichtigkeit (*auf Holz klopf*) und die Teppiche sind auch trocken, aber im Winter fühlt er sich immer irgendwie feucht an.

    Ich hab den Thread nur deshalb gestartet, weil ich irgendwie platt war, dass Warmlaufen tatsächlich geahndet wird. Ich glaube nicht, dass IRGENDWER das nur aus Komfortgründen macht. Da gehts doch immer (auch) darum, dass die Scheiben frei werden. Hat hier jemand anderes selbst schon Erfahrung mit Warmlauf-Knöllchen gemacht? Und musstet ihr am Ende zahlen oder kamt ihr so davon?

    Gruß
    Roland

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