Ich wär keine Leuchte

  • Ich wär keine Leuchte
     Golf GTI-Fahrschülerin
      schrieb am Mittwoch, 19. Januar 2011
    Hallo an euch alle,

    ich habe Ende letztes Jahr alle Theoriestunden abgesessen und letzten Woche die theretische Prüfung mit 0 Fehlerpunkten bestanden. Soweit, sogut.
    Allerdings mit der Praxis hapert es etwas.
    Ich bin bisher 8 Doppelstunden mit einem etwa 70 jährigen Fahrlehrer gefahren, den ich recht sympatisch fand, der allerdings auch öfters mit mir ins Verzweifeln kam, warum ich für manche Dinge so lange brauche, sie umzusetzen. Es hat halt schon eine Weile gedauert, bis ich mit Kupplung und Gangschaltung alles hinbekommen habe und auch mit dem "So lenken, wie der Weg geht" hatte ich oft Schwierigkeiten.
    Da dieser alte Fahrlehrer allerdings nicht besonders oft Zeit hat (bin immer nur 1x in der Woche mit ihm gefahren), hat mir der andere Fahrlehrer (der auch immer die Theoriestunden machte) angeboten, dass ich mit ihm fahre, um schneller voran zu kommen.
    Hatte nun 2 Fahrstunden mit diesem. Ich musste mich an ein anderes Fahrzeug gewöhnen (Golf GTD) und er hat bei mir auch gleich Lenkschwierigkeiten erkannt und mir eine andere Lenkmethode verschrieben (mit Hände übergreifen).
    Naja, ich fand nach anfänglichen Schwierigkeiten damit, dass ich es einigermaßen hinbekomme.
    Da der 70 jährige Fahrlehrer damals auch oft gemeckert hat, ich reagiere zu langsam auf Verkehrsschilder (z.B. Geschwindigkeitsbeschränkungen), habe ich mich zusätzlich noch sehr darauf konzentriert.

    Nun fing der neue Fahrlehrer an zu kritisieren, dass ich viel zu selten in die Spiegel schaue und zu oft auf das Tachometer. Es fiel mir heute sehr schwer mir da gleich ein neues Blickverhalten anzugewöhnen und am Ende der Fahrstunde meinte der Fahrlehrer, naja, ich sei wohl nicht so eine Leuchte und wenn ich mich nicht mehr konzentriere (er macht sogar jetzt immer nur eine Fahrstunde mit mir, anstatt Doppelstunde, dafür aber mehrere Tage in der Woche), dann kann es ewig dauern, bis ich den Führerschein schaffe und das geht dann sehr ins Geld.
    Habe da jetzt echt Angst, es könnte sehr teuer werden und hoffe, hier ein paar Tipps zu erhalten, wie ich schnell mein Blickverhalten ändern kann und vielleicht von euch zu hören, wie das bei euren Fahrstunden so gelaufen ist - was vorallem mit dem Blickverhalten zu tun hat.

    Bin irgendwie deprimiert.

    Golf GTI-Fahrschülerin
  • Thema
    Re: Ich wär keine Leuchte
    Autor
      kk145
      schrieb am Mittwoch, 19. Januar 2011
    Text
    >ich habe Ende letztes Jahr alle Theoriestunden abgesessen und letzten Woche die theretische Prüfung mit 0 Fehlerpunkten bestanden. Soweit, sogut.

    Falls das kein lockerer Spruch war, ist nichts gut. Den Theorieunterricht soll man nicht absitzen, man soll aktiv mitarbeiten. Das muss der FL einerseits fordern (§ 3 Abs. 2 FahrschAusbO, letzter Satz), aber der Fahrschüler muss dazu auch von sich aus bereit sein.

    Sich dann nach 14 "abgesessenen" Doppelstunden Theorie (21 Zeitstunden!) zu beschweren, dass es nach 9 Doppelstunden Praxis nicht vorwärts geht - kommt dir das nicht auch seltsam vor?


    >Ich bin bisher 8 Doppelstunden mit einem etwa 70 jährigen Fahrlehrer gefahren, den ich recht sympatisch fand, der allerdings auch öfters mit mir ins Verzweifeln kam, warum ich für manche Dinge so lange brauche, sie umzusetzen.

    Dass der FL nach so wenigen Stunden verzweifelt, glaube ich nicht. Er sagt dir vielleicht immer und immer wieder, was du anders machen sollst, aber wer mit 70 noch FL ist, verzweifelt so schnell an nichts.

    Und dass du verzweifelst, liegt wohl eher an deiner eigenen Erwartungshaltung. Wenn du die etwas zurückfährst und dir selbst weniger Druck machst, klappt es auch mit dem Fahren gleich viel besser.


    >Da dieser alte Fahrlehrer allerdings nicht besonders oft Zeit hat (bin immer nur 1x in der Woche mit ihm gefahren), hat mir der andere Fahrlehrer (der auch immer die Theoriestunden machte) angeboten, dass ich mit ihm fahre, um schneller voran zu kommen.

    Ich wiederhole mich da sehr gerne: Bei der Wahl der Fahrschule ist neben der Qualität (sicher der wichtigste Punkt) auch wichtig, dass die Fahrschule ausreichend freie Kapazitäten hat. Der beste FL der Welt ist völlig nutzlos, wenn es nie Zeit für dich hat. Ein bestimmte Regelmäßigkeit bei den Fahrstunden ist ganz einfach wichtig.

    Der Wechsel des FL bringt immer ein paar Reibungsverluste mit sich. Wenn es in der Ausbildung mit "dem Neuen" dann aber besser vorwärts geht, lohnt sich das.


    >Hatte nun 2 Fahrstunden mit diesem. Ich musste mich an ein anderes Fahrzeug gewöhnen (Golf GTD) und er hat bei mir auch gleich Lenkschwierigkeiten erkannt und mir eine andere Lenkmethode verschrieben (mit Hände übergreifen).

    Schön, dass die Fahrschule ein einheitliches Ausbildungskonzept verfolgt. (Wer Ironie findet, darf sie behalten.)

    "Ziehen-schieben" vs. "Übergreifen" ist ein alter Glaubenskrieg in der Fachwelt. Mit richtig und falsch hat das nur wenig zu tun. Wenn du mit der einen oder anderen Methode besser zurecht kommst, ist das gut für dich. Letztendlich sind solche Umstellungen (übrigens genau wie der Fahrzeugwechsel) einer der Gründe für die o.g. Reibungsverluste.


    >Nun fing der neue Fahrlehrer an zu kritisieren, dass ich viel zu selten in die Spiegel schaue und zu oft auf das Tachometer.

    Die richtige Balance zwischen den vielen Punkten, an die man regelmäßig schauen sollte, bekommt kein Fahrschüler sofort auf die Reihe. Der eine schaut zu wenig in die Spiegel, der nächste kontrolliert den Tacho nur, wenn der FL es sagt - und dann gibt es noch solche die es besonders richtig machen wollen und nur noch an Spiegeln und Tacho hängen und dabei ganz vergessen, gelegentlich auch mal auf die Straße vor ihnen zu schauen. Bis sich hier das richtige Gleichgewicht eingespielt hat, braucht es Zeit. Und dafür brauchst du etwas Geduld.


    >Es fiel mir heute sehr schwer mir da gleich ein neues Blickverhalten anzugewöhnen und am Ende der Fahrstunde meinte der Fahrlehrer, naja, ich sei wohl nicht so eine Leuchte und wenn ich mich nicht mehr konzentriere (er macht sogar jetzt immer nur eine Fahrstunde mit mir, anstatt Doppelstunde, dafür aber mehrere Tage in der Woche), dann kann es ewig dauern, bis ich den Führerschein schaffe und das geht dann sehr ins Geld.

    Hat dich das mit der Leuchte schwer getroffen? Hört sich ein bischen so an :)

    Falls ja: Der FL hat es sicher nicht

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  • Thema
    Re: Re: Ich wär keine Leuchte
    Autor
      Golf GTI-Fahrschülerin
      schrieb am Mittwoch, 19. Januar 2011
    Text
    >>ich habe Ende letztes Jahr alle Theoriestunden abgesessen<<

    habe das wirklich nur so formuliert, damit mein Forumeintrag nicht all zu lang wird. Ich war in dem Theorieunterricht eine derjenigen, die am meisten mitgearbeitet hat. Der Fahrlehrer hat mehr von anderen als von mir gefordert mitzuarbeiten, weil ich es ja schon von mir aus gemacht habe.

    Ansonsten danke für die Aufmunterungen.
    Eigentlich finde ich es schon gut, dass ich einen Fahrlehrerwechsel hatte und dadurch eine neue Art zu lernen, da der alte in den letzten 2 Doppelfahrstunden eigentlich nur noch wollte, dass ich alles selbstständig mache, ohne dass er was erklärt und er hat eigentlich nur noch ständig rumgefragt, warum ich z.B. nicht so lenke wie die Straße geht oder warum ich manchmal so spät auf ein Schild reagiere. Naja, und dann musste ich immer irgendwie überlegen, woran das nun lag und erklären.
    Der neue Fahrlehrer will solche Erklärungen überhaupt nicht, nennt diese Ausreden oder Rumdiskutieren.

    Was z.B. bei der Fahrstunde gestern auch war, ist, dass ich den 3. Gang einlegen sollte, die tat und dann meinte der Fahrlehrer nochmal, ich solle den 3. Gang einlegen.
    Weil ich fragte, ob der etwa nicht schon eingelegt ist, da meinte er, ich solle nicht schon wieder anfangen zu diskutieren, sondern einfach machen, was er sagt.

    Naja, der neue fordert mich viel mehr als der andere, was ich eigentlich gut finde, weil ich dadurch sicherlich etwas schneller voran komme, aber es deprimiert mich mehr. Ich denke dann nach der Fahrstunde den ganzen Tag darüber nach, wie das war und wie ich die nächste Fahrstunde überstehen soll und kann mich kaum normal wie sonst mit meinen 2 Kindern zu Hause beschäftigen.

    Golf GTI-Fahrschülerin

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  • Thema
    Re: Re: Re: Ich wär keine Leuchte
    Autor
      eatapples
      schrieb am Mittwoch, 19. Januar 2011
    Text
    Eigentlich ist dem Beitrag von kk145 nichts mehr hinzuzufügen.

    Was meiner Meinung nach im Auto aber überhaupt nichts verloren hat sind persönliche Angriffe.
    Ich weiß ja nicht, ob es überwiegend anders ist aber mein Fahrlehrer hat mich über die ganzen 38 Stunden hinweg auch bei schlechtester Laune seinerseits oder den schlimmsten Leistungsabfällen meinerseits nicht einmal in so einer Art angesprochen.
    Das wäre für mich auch ein absolutes Kriterium gewesen, mir sofort einen neuen zu suchen.
    Mein Fahrlehrer konnte zwar auch streng sein aber nie in einer Art, durch die man sich persönlich getroffen fühlen musste.
    Ich finde solche Aussagen, wie von dir beschrieben, einfach unmöglich und unprofessionell. Auch als Spaß gemeint...man muss als Fahrlehrer damit rechnen, dass der Schüler evtl. eine andere Auffassung von Spaß hat.
    An deiner Stelle würde ich ihn darauf ansprechen und ihm deutlich machen, dass du so einen Ton nicht akzeptierst. Ist es erstmal eingerissen kann es nämlich schwierig werden.
    Die Fehler, die du beschreibst, sind mir in dieser Phase der Ausbildung zu 99% auch passiert. Das ist kein Grund irgendwie komisch o.ä. zu werden.

    Wie gesagt, dass ich mein subjektives Empfinden.

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  • Thema
    Re: Re: Re: Re: Ich wär keine Leuchte
    Autor
      Golf GTI-Fahrschülerin
      schrieb am Dienstag, 15. Februar 2011
    Text
    Hallo,
    habe diese letzte Antwort erst heute gelesen.
    Naja, hatte jetzt noch einige Fahrstunden mit dem anderen Fahrlehrer und bin eigentlich zufrieden mit ihm. Er hat meistens mutmachende Worte gewählt, weil er nun merkte, dass ich mit irgendwas überfordert bin (im Nachhinein habe ich gemerkt, dass der Fahrlehrerwechsel einfach für mich eine Überforderung war, weil ich bei dem neuen Fahrlehrer die Dinge plötzlich viel besser verstand, aber nicht gleich so umsetzen konnte, wie gewünscht).
    Naja, die heutige Fahrstunde war nicht so toll, aber der Fahrlehrer hat jetzt auch gemerkt, dass es bei mir nicht daran liegt, dass ich keine Leuchte bin o.ä., sondern dass ich einfach sehr emotional bin - am Anfang fahre ich nun recht gut, aber wenn ich dann einen Fehler mache ärgere ich mich zu sehr darüber und fahre dadurch dann erst recht schlechter.

    Ich hoffe, dass ich das noch in den Griff bekomme.
    Golf GTI-Fahrerin

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  • Thema
    Re: Re: Re: Re: Re: Ich wär keine Leuchte
    Autor
      kk145
      schrieb am Dienstag, 15. Februar 2011
    Text
    >Einer anderem hat er nach 14 Motorrad stunden gesagt er soll das Motorradfahren sein lassen, weil solange braucht keiner dafür! Höchstens 10 Fahrstunden

    Klingt hart, muss man sich aber mal genauer überlegen: Was ist in den 14 Stunden bis zu dieser Aussage passiert? Welches Fähigkeitsniveau hat der Fahrschüler erreicht? Was ist schiefgegangen?

    Anders als bei der PKW-Ausbildung, kann der FL auf dem Motorrad nur wenig eingreifen. Ein Auto kann man auch vom Beifahrersitz aus fahren (was übrigens nicht bedeutet, dass der FL alle Fehler des Schülers abfangen könnte), auf dem Motorrad kann der FL nur darauf vertrauen, dass der Schüler seine Anweisungen umsetzt. Trotzdem ist der FL in beiden Situationen für den Schüler und dessen Verhalten verantwortlich.

    Jetzt hat der FL also vielleicht etwa folgende Situation vor sich: Ein Fahrschüler - vieleicht schon etwas älter, ist nie mit dem Fahrrad gefahren, vom Typ her eher ängstlich - bekommt nach 14 Stunden die Grundfahraufgaben noch nicht einmal in vereinfachter Form (größere Abstände zwischen den Pylonen, niedrigeres Tempo, ...) so halbwegs auf die Reihe. Stattdessen fällt ihm ständig das Motorrad um, er kann keine Fahrlinie halten - er ist offensichtlich mit der Situation überfordert. Soll der FL jetzt solange zusehen, bis der Schüler sich womöglich doch noch ernsthaft verletzt? Oder sollte der FL die Ausbildung lieber abbrechen?

    In welchem Ton der FL mit seinen Schülern redet, ist eine andere Frage. Aber in der Sache ist diese Aussage nicht so ungewöhnlich.

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