Fehler nach Beendigung der Fahrprüfung

  • Fehler nach Beendigung der Fahrprüfung
     Maria P.
      schrieb am Mittwoch, 16. Mai 2012
    Hallo,
    ich hätte da mal eine Frage.

    Ich hatte gerade praktische Fahrprüfung. Vor der Prüfung hat mich mein Prüfer darauf hingewiesen, dass ich nachfragen soll wenn ich eine Angabe nicht ganz verstehe.

    Soweit so gut. Die ersten 45 min Fahrzeit habe ich lediglich einen kleinen Fehler gemacht (einmal am Berg abgewürgt).

    Dann, kurz vor Ende der Prüfung hat er mich nochmal auf die Autobahn geschickt.
    Obwohl der linke Fahrstreifen dicht befahren war, hat er mich darauf hingewiesen, dass man den linken Streifen ja auch benutzen könne. Also habe ich ein paar Autos überholt und habe dabei kurzzeitig und gering die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h überschritten.

    Er hat daraufhin irgendwas gemurmelt, ich habe es nicht verstanden und lieb nachgefragt. Keine Antwort. Aufeinmal sagte er auch nur noch (anstatt wie die ganze Zeit links oder rechts) "So, jetzt wollen wir über das Autobahnkreuz wieder zurück." Ich wusste nicht genau wo das ist und habe nachgefragt.. keine Antwort. Ich hab mich dennoch richtig eingeordnet und dann nocheinmal gefragt. Wieder keine Antwort. (Ich sollte doch fragen?)

    Dann auf den letzten paar Kilometern zum Start-/Endpunkt meint er plötzlich, ich wäre wiedermal (!) schneller als die 120 km/h, er hätte es ja schonmal gesagt. (Da wusste ich was er so unverständlich gemurmelt hatte..)

    Interessanter Weise hat mein Fahrlehrer ihn dann darauf hingewiesen dass es hier nur bei Nässe eine Geschindigkeitsbegrenzung gibt und dass an meinem Verhalten nichts falsch war.

    Ja, ein paar Minuten später meinte er dann dass die Prüfzeit beendet wäre.

    Ich war erleichtert weil ich wusste dass nichts schwerwiegendes vorgefallen war.
    Dann hat er mir trotzdem noch eine Falle gestellt auf die ich jetzt nichtmehr vorbereitet war und promt wäre ich fast in eine falsche Spur abgebogen, mein Fahrlehrer hat eingegriffen..... (ein paar hundert Meter vorm Ziel)

    Deswegen bin ich nun auch durchgefallen. Bevor er gegangen ist, habe ich ihn nochmal gefragt ob ich ohne diesen letzten Fehler bestanden hätte und er hat dies bejaht (!) .

    Nun ist meine Frage:
    Ist ein Fehler, der gemacht wurde, NACHDEM der Prüfer gesagt hat dass die Prüfzeit beendet ist, noch ein Grund zum durchfallen?

    Die Prüfung war ja eigentlich schon erfolgreich bestanden und die 45min waren längst vorbei.

    Mein Fahrlehrer hat mir nachdem der Prüfer dann weg war gesagt, dass er niemanden mehr bei ihm Prüfung machen lässt und hat sich richtig aufgeregt..

    Mir ist auch aufgefallen dass der Prüfer mich in sehr viele, total enge Straßen geschickt hat (siehe Prüfungsrichtlinie 5.13) Mein Fahrlehrer meinte. in so einem Ausmaß hätte er das schon lange nichtmehr gesehen.

    Er wollte mich also scheinbar definitiv durchfallen lassen.
    Gibt es irgendwas, was ich dagegen tun kann?
    (fast 100€ Prüfgebür sind halt nicht grad wenig..)

    Danke für jede Rückmeldung.

    LG Maria


  • Thema
    Re: Fehler nach Beendigung der Fahrprüfung
    Autor
      kk145
      schrieb am Mittwoch, 16. Mai 2012
    Text
    Zuerst ein Hinweis auf die Prüfungsrichtlinie:

    "Der aaSoP soll der psychischen Belastung des Bewerbers Rechnung tragen; deshalb ist es z. B. unangebracht, dem Bewerber während der Fahrt Fehler vorzuhalten oder nach der Bedeutung von Verkehrszeichen zu fragen."

    Einerseits helfen einige Prüfer den Bewerbern immer wieder, indem sie (teils angedeutete) Hinweise (auch auf Fehlverhalten) geben und sich eben nicht nur auf die reinen Anweisungen zur Fahrtstrecke beschränken. Das war eigentlich noch nie zum Nachteil des Bewerbers. Andererseits sollen sie das nicht tun - nicht nur wegen der "psychischen Belastung" sondern auch, weil der Bewerber von sich aus wissen muss, wie er sich zu verhalten hat.

    Ich würde hier also davon ausgehen, dass der "böse" Prüfer dir nur helfen wollte. Er hätte es sich nämlich auch viel einfacher machen können, gar nichts sagen und dich am Ende der Prüfung wegen der Summe an kleineren Fehlern durchfallen lassen können.

    Zu den einzelnen Fehlern:

    >Die ersten 45 min Fahrzeit habe ich lediglich einen kleinen Fehler gemacht (einmal am Berg abgewürgt).

    Sofern das Fahrzeug dabei nicht wesentlich zurückgerollt ist, ist das kein kleiner sondern gar kein Fehler.


    >Obwohl der linke Fahrstreifen dicht befahren war, hat er mich darauf hingewiesen, dass man den linken Streifen ja auch benutzen könne.

    Wie gesagt: ein freundliches Entgegenkommen des Prüfers. Du musst nämlich selbst wissen, welches Verhalten von dir gefordert wird. Insbesondere bedeutet das, dass du die zulässigen Geschwindigkeiten möglichst auch fahren sollst und dass dazu auch Überholvorgänge (insbesondere auf der Autobahn!) gehören. "Dichter" Verkehr ist nur dann ein Argument, wenn es tatsächlich keine Lücke auf der linken Spur gibt.

    Dieses Verhalten gehört übrigens unbedingt zur Autobahnfahrt.


    >Also habe ich ein paar Autos überholt und habe dabei kurzzeitig und gering die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h überschritten.

    Was ist "kurz" und "gering"? Das könnte zumindest ein weniger schwerer Fehler gewesen sein, also die Sorte, die erst bei Wiederholung oder Häufung die Prüfung gefährdet.

    Die zul. Höchstgeschwindigkeit auch bei Überholvorgängen nicht zu überschreiten, ist auch Bestandteil der Ausbildung.


    >Aufeinmal sagte er auch nur noch (anstatt wie die ganze Zeit links oder rechts) "So, jetzt wollen wir über das Autobahnkreuz wieder zurück."

    Wieviele Grundfahraufgaben waren bis zu diesen Zeitpunkt durchgeführt? Das könnte die GFA "Umkehren" gewesen sein - das wäre übrigens ein echtes Geschenk gewesen - und damit ein weiterer Fehler, falls du es nicht geschafft hättest. Den richtigen Weg musst du in diesem Fall selbst finden.


    >Dann auf den letzten paar Kilometern zum Start-/Endpunkt meint er plötzlich, ich wäre wiedermal (!) schneller als die 120 km/h, er hätte es ja schonmal gesagt. (Da wusste ich was er so unverständlich gemurmelt hatte..)

    Das wäre dann die o.g. Wiederholung des Fehlers ...

    >Interessanter Weise hat mein Fahrlehrer ihn dann darauf hingewiesen dass es hier nur bei Nässe eine Geschindigkeitsbegrenzung gibt und dass an meinem Verhalten nichts falsch war.

    ... wenn du nicht dieses Glück gehabt hättest.


    >Ja, ein paar Minuten später meinte er dann dass die Prüfzeit beendet wäre.

    Die (vermutlich Mindest-)Zeit, nicht die Prüfung. Der Prüfer kann außerdem auch länger fahren lassen, z.B. wenn er noch unschlüssig ist.


    >Ich war erleichtert weil ich wusste dass nichts schwerwiegendes vorgefallen war.

    Das ist ein Fehler, zwar von einer ganz anderen Sorte, aber trotzdem ein Fehler: In deinem Kopf darf die Prüfung erst beendet sein, wenn du das Fahrzeug verlassen hast. Es sind übrigens auch schon Bewerber noch beim Aussteigen durchgefallen - gehört daher auch zur Ausbildung.


    >Dann hat er mir trotzdem noch eine Falle gestellt auf die ich jetzt nichtmehr vorbereitet war<

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