>habe nun schon meine 5 Praktische hinter mir ich behaubte mal das ich recht vernünftig Fahren kann,schon klar bin kein Profi,aber kann mich recht gut durch den verkehr bewegen.
Das passt doch irgendwie nicht zusammen, oder? Entweder du kannst es oder du kannst es nicht - dazu zählt auch, wenn du es nur unter bestimmten Umständen kannst. Diese Einstellung ist nicht hilfreich, aber dazu komme ich gleich noch.
Erst einmal sage ich dir, was ich jedem mit so vielen Versuchen sage: Bevor dein Problem nicht gut aufgearbeitet und weitgehend gelöst ist, solltest du keine weiteren Versuche starten. Erstens ist das eine Verschwendung von Zeit und Geld. Wenn es nur an Glück/Pech läge (das kommt vor, wenn auch selten), hättest du die Prüfung inzwischen wenigstens durch Zufall bestehen müssen. Zweitens ist wiederholtes Scheitern ein sicherer Weg, um sich auf Dauer eine Prüfungsangst aufzubauen.
>Allerdings klappt das nur in den Fahrstunden....in der Prüfung dann bin ich aber wie ausgewechselt,will keine Fehler machen will alles richtig machen,
Das ist ein Teil des Problems, zu dem auch deine Aussage von oben passt: Du wärst gerne ein guter Fahrer, du würdest gerne keine Fehler machen - kennst du einen Fahrer, auf den das nicht zutrifft? - aber das ist kein realistischer Anspruch. Gerade in Verbindung mit dem (völlig nutzlosen) Wissen, dass du es "eigentlich" kannst, machst du dir so nur Druck und stehst dir selbst im Weg.
Stattdessen solltest du dich regelmäßig daran erinnern,
- dass Fehler immer passieren werden und dass das völlig normal ist,
- dass vieles, was dir persönlich als Fehler erscheint, nach den Kriterien der Prüfung gar kein Fehler ist,
- dass es Fehler gibt, die du zwar nicht machen sollst, die den Erfolg der Prüfung aber erst bei Wiederholung dieses Fehlers oder bei einem anderen Fehler dieser Sorte gefährden,
- kurz: dass in der Prüfung zu keinem Zeitpunkt Perfektion oder Fehlerfreiheit gefordert wird.
Dein Vorsatz für die Prüfung sollte daher nicht "100%" sein, sondern "so gut wie möglich". Das reicht.
>dann passiert dann doch mal was wie etwa ein Schulterblick zu spät gemacht oder falsch abgebogen aber dabei nichts falsch gemacht.o.ä ab dem punkt geht garnichts mehr,bin dann völlig aus dem konzept.
Das nennt man Fehlerkaskade: Du machst einen "Fehler" (irgendeine Kleinigkeit, die vielleicht nur dir selbst auffällt, jedenfalls völlig ungefährlich fürs Prüfungsergebnis) und wirst dadurch so unsicher, dass du gleich noch einen, schon etwas schwereren Fehler machst, dann noch einen - usw. bis du irgendwann bei rot über eine Ampel fährst.
Während die Hinweise oben (persönlicher Druck) eher darauf ausgerichtet sind, es zu dieser Situation gar nicht erst kommen zu lassen, gibt es auch Möglichkeiten, aus diesem Kreislauf auszubrechen:
Sobald du bemerkst, dass du gerade in eine solche Fehlerkaskade gerätst, sagst du dir in Gedanken sofort und so laut wie das in Gedanken möglich ist :-) "STOPP!" und erinnerst dich an folgende drei Punkte:
- Was passiert ist, lässt sich nicht mehr ändern (Vergangenheit, 1),
- daher macht es jetzt keinen Sinn darüber nachzudenken (Gegenwart, 2).
- Sattdessen solltest du so tun, als hätte die Prüfung gerade erst angefangen und würde noch komplett vor dir liegen (Zukunft, 3).
Weil das ein bischen viel Text für einen schnellen Selbstzuruf ist, kann man das verkürzen auf: "STOPP! Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft" oder "STOPP! 1, 2, 3", das entspricht dann den so markierten Passagen oben im Text. Danach atmest du einmal tief durch. Das ganze Ritual dauert keine zwei Sekunden.
Diese Technik muss zuerst eingeübt werden, spontan funktioniert es wahrscheinlich nicht. Optimal wäre natürlich eine reale Situation, du kannst es aber auch trocken üben.