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Montag, 11. November 2024

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Text der Nachtricht:

>Ich habe auch mal als Angsthase angefangen. Nicht nur Frauen sind davon 
>betroffen.
>
>Vor der ersten Fahrstunde war ich bloß aufgeregt, aber dann ging es 
>stetig abwärts. Zum Schluß war eine Stunde vor der Fahrstunde der Puls 
>auf 180.  Die Beine zitterten, die Arme verkrampften, ich übersah wegen 
>Tunnelblick Verkehrszeichen und die Reaktionszeit an gelben Ampeln war 
>unter aller Sau.  Die Denkblockade machte es unmöglich, schnelle 
>Entscheidungen zu treffen, wie das im Straßenverkehr notwendig ist.  
>Kurz: Ich war nach 4 Doppelstunden komplett fertig und vorübergehend 
>nicht fahrtüchtig. 
>
>Ich bin dann zur Fahrschule hin und habe ein langes Gespräch mit dem 
>Fahrlehrer geführt. Meine Optionen waren:
>
>- Aufgeben, bevor es richtig teuer wird
>- Fahrlehrer wechseln
>- Fahrschule wechseln
>
>Ich hab mir erstmal eine Auszeit erbeten, um die nächsten Schritte zu 
>überlegen. Dann hab ich mich hingesetzt und das Web durchsucht.  Erst 
>dann hatte das Problem für mich einen Namen.  Und es wurden auch viele 
>schöne Lösungsmöglichkeiten angeboten:
>
>- Angsthasenfahrschule
>- Psychotherapie
>- Geldausgeben hier
>- Geldausgeben da
>- Alle möchten sie verdienen
>
>Ich habe dann mehrere Entscheidungen gefällt:
>
>- Ich gebe keinen Cent zusätzlich aus.
>- Ich wechsele nicht den Fahrlehrer (und damit das Fahrzeug).
>- Das Problem ist in meinem Kopf bzw. Bauch und dort muß es gelöst 
>  werden.
>
>Nach einigen Tagen hatte ich dann einen skurrilen Einfall. Ich erinnerte 
>mich an eine Technik aus einem Flirtratgeber, die einem die Angst vor 
>dem direkten Ansprechen von Frauen nehmen solle: EFT (Klopfakkupressur 
>und Atemübungen). Das hatte bei mir zwar nicht wirklich funktioniert, 
>aber man klammert sich ja an jeden Stromhalm.  Also hab ich erstmal ein 
>paar Wochen lang geklopft und Sätze dazu aufgesagt (und kam mir ziemlich 
>lächerlich dabei vor).  Es änderte sich nichts.
>
>Also Entscheidung gefällt: Augen zu und durch. Ich besteh das ganze auch 
>unter Vollstreß bis zur und bei der Prüfung.
>
>Ich rief den Fahrlehrer an und bat ihn um einen Termin für die nächste 
>Fahrstunde. Es stellte sich wieder übliche Nervosität ein und ich machte 
>Atemübungen.  Laut Anleitung sollte die Anspannung verschwinden, was bei 
>mir natürlich nicht passierte.
>
>Dann saß ich wieder im Auto und bin ... einfach gefahren.  Plötzlich 
>machte es Klick und es lief einfach. Ich war genauso baff wie mein 
>Fahrlehrer, sein Kommentar: "Du hast ja schön schwarz geübt, wa?" Nein,  
>hatte ich nicht.
>
>Seitdem ging es stetig aufwärts, die Nervosität verkürzte sich bis auf 5 
>min vor der Fahrstunde und verschwand schließlich komplett. Ich habe 
>komplett entspannt in 10 min meine Theorieprüfung mit 0 Fehlern 
>bestanden (und die Prüfung geradezu genossen). Nach weiteren 6 
>Doppelstunden konnte ich mit den Sonderfahrten anfangen.
>
>Meine bisherige Lernkurve sah ungefähr so aus:
>
>_/
>
>Fazit:
>
>- Selbstbewußtsein, Selbstbild und eigene Gedanken erschaffen die  
>  eigene Realität
>- keine teuren Wechsel
>- keine teuren Kurse
>- keine teuren Bücher
>- nicht über den Tisch ziehen lassen

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